Neusorg. (öt) Pflege und Wohnprojekte in der Region sowie Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum, waren Themen einer Veranstaltung mit Staatssekretärin MdL Carolina Trautner im Senioren-Servicehaus Neusorg.

Mitterteichs Bürgermeister und CSU-Landratskandidat Roland Grillmeier hieß die Staatssekretärin für Familie, Arbeit und Soziales und zahlreiche Politikprominenz aus dem Landkreis in der Einrichtung willkommen. Sein Gruß galt auch Martin Weiß als Vorsitzender der Geschäftsführung des Sozialteams, Geschäftsführer Dr. Christian Weiß und Fachbereichsleiter Andreas Neugirg sowie allen Interessierten.

Grillmeier betonte eingangs es gebe kein Musterkonzept für den ländlichen Raum. Dieser entwickle sich weiter und es gelte entsprechende Wohnformen zu schaffen. Bei einem Rundgang durch das Senioren-Servicehaus Neusorg, geführt von Natalja Kiel, der Leiterin der Einrichtung, erhielten die Gäste einen Einblick in den Pflegebereich und das Residenz-Wohnen.

Die Form der Verbindung von Pflege und Senioren-Appartements sei ideal, erklärte Roland Grillmeier im Anschluss an den Rundgang. Dies habe Martin Weiß vom Sozialteam erkannt. Der Landkreis sei prinzipiell gut aufgestellt, jedoch fehlten Mischformen. Hier bilde das Sozialteam einen hervorragenden Partner.

Martin Weiß dankte allen für den Besuch der Veranstaltung und hob hervor, das Sozialteam sei mit dem Ministerium eng verbunden. Er stellte das Sozialteam vor und bekräftigte, dieses bringe sich konstruktiv in die Politik ein, sage offen seine Meinung und sei sowohl Dienstleistungs- als auch Familienunternehmen.

Mit einem Lebensarbeitszeitmodell werde beim Sozialteam die Ver-einbarkeit von Familie und Beruf verfolgt. Im Vordergrund stehe auch die Inklusion. Das ARIBO-Hotel in Erbendorf wirtschafte mit einem Anteil von 37 Prozent Schwerbehinderten am Personal überaus erfolg-reich.

Nach einem Image-Film betonte Geschäftsführer Dr. Christian Weiß das Sozialteam sei an 15 Standorten von Bayern bis Sachsen präsent. Mit rund 700 Mitarbeitern decke es von der therapeutischen Einrich-tung bis zum Seniorenwohnheim mit Tagespflege und ambulanter Krankenpflege alle Bereiche ab.

Das Thema Pflege und Wohnprojekte in der Region sowie Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum und Barrierefreiheit gehe alle etwas an, unterstrich der Kreisvorsitzende der Christlich Sozialen Arbeitnehmerschaft Huberth Rosner.

Im Senioren-Servicehaus Neusorg hatte die CSA dazu Staatssekretärin MdL Carolina Trautner als kompetente Ansprechpartnerin eingeladen. Diese betonte, es sei wichtig Inklusion und Barrierefreiheit zu fördern. Deshalb gebe es gute Programme, die bei Bedarf unterstützen. Sie bot auch Hilfe zu den Fördermöglichkeiten an.

Auf die Frage von Mitterteichs Bürgermeister Roland Grillmeier, wie solche Einrichtungen wie das Senioren-Servicehaus Neusorg finanziert werden, erklärte Martin Weiß als Vorsitzender der Geschäftsführung das Konzept über Kapitalanleger.

Das Fehlen von Wohnplätzen für Senioren in Waldershof beklagte die Seniorenbeauftragte der Stadt. Ihr konnte die Staatssekretärin zusichern, es gebe Finanzmittel für den Anschub von Bauprojekten. Carolina Trautner vertrat die Auffassung Senioren sollten an ihrem Wohnort bleiben können. Sie regte ferner zu Mehrgenerationenhäusern an die gegenseitige Hilfe für alle Altersgruppen bieten.

Roland Grillmeier hob hervor, es seien auf die entsprechende Region zugeschnittene Förderungen nötig. Hier gelte es neue Konzepte zu suchen. Martin Weiß vom Sozialteam warf auch die teilweise hohen Grundstückspreise als Hinderungsgrund für eine Senioren-Einrichtung in die Waagschale.

Mittel für Netzwerke hielt CSA-Kreisvorsitzender Huberth Rosner für erforderlich. Staatssekretärin Trautner unterstrich, Behinderte müssen die Möglichkeit zu selbstbestimmtem Leben haben. Im Nachtragshaushalt werde dafür Geld bereit gestellt. Werkstätten böten Arbeitsmöglichkeiten. Dennoch müssten Bemühungen folgen, damit Behinderte wieder auf den ersten Arbeitsmarkt kommen. Inklusionsämter würden dabei hervorragend beraten. Die Staatssekretärin stellte heraus, die Inklusion sei eine Daueraufgabe für die gesamte Gesellschaft.

Das Fehlen von Haus- und Fachärzten auf dem Land sprach Neusorgs zweiter Bürgermeister Dr. Günther Fütterer an. MdL Trautner pflichtete ihn bei und erklärte dieses Thema spiele eine große Rolle. Sie sprach von Stipendien für Medizin-Studenten die sich auf dem flachen Land niederlassen als auch von einer Landarztquote. Es müssten entsprechende Möglichkeiten und Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Den Einblick in die Arbeit in einem Seniorenheim, der den Gästen beim Rundgang durch die Einrichtung vermittelt wurde, lobte Roland Grillmeier. Er unterstrich auch die Kommunen müssten sich Gedanken über Konzepte machen. Ferner gelte es Programme für eine Förderung zu finden und bürokratische Hürden abzubauen.

Abschließend bedankte sich Staatssekretärin Carolina Trautner für die Einladung in das Senioren-Servicehaus Neusorg. Sie sprach von einem tollen Haus mit guten Ansätzen. Ferner sagte sie Förderung und ihre Unterstützung zu. Aus der Hand von Roland Grillmeier durfte sie zum Dank für das informative Gespräch ein Porzellangeschenk in Empfang nehmen.