Die Vorbereitungen für die Kommunalwahl nehmen in Neusorg bereits mächtig Fahrt auf. Wenige Tage nach der SPD präsentiert nun auch die CSU bereits einen Bürgermeister-Kandidaten für 2026.

Neusorg. Am Sonntag, 8. März 2026, sind in Bayern wieder Kommunalwahlen. Bis zu diesem Termin ist es zwar noch ein Weilchen hin, trotzdem werden vielerorts bereits jetzt die Weichen für die Wahlen gestellt. Vor allem in den Städten und Gemeinden, in denen der amtierende Bürgermeister nicht mehr antritt, ist dies der Fall. Dazu gehört im Landkreis Tirschenreuth die Gemeinde Neusorg.

Bürgermeister Peter König (SPD) wird nach drei Wahlperioden 2026 definitiv nicht mehr für den Chefsessel im Rathaus kandidieren. Das hat der Amtsinhaber vor einigen Wochen dem Gemeinderat mitgeteilt, Damit werden die Karten neu gemischt. Es gibt keinen Amtsbonus mehr.

Nachfragen von Bürgern

Nach der SPD, die Corbinian Wedlich (32) nominieren will, hat nun auch die CSU ihren Wunschkandidaten für dieses Amt benannt. Spitzenkandidat der Schwarzen soll wieder, wie beim Wahlgang 2020, Oliver Becher (50) werden. Das gaben die Christsozialen nun nach einer Vorstandssitzung bekannt.

Aufgrund vieler Nachfragen von Bürgern habe man das Thema bereits jetzt auf die Tagesordnung gesetzt, berichtet CSU-Vorsitzender Johannes Koller. „Oliver Becher hat sich bereiterklärt, wieder zu kandidieren. Die Mitglieder der Vorstandschaft begrüßten mit spontanem Applaus einhellig diese Erklärung", berichtet Koller. Die Nominierung soll „gleich nach der Sommerpause" erfolgen. Der CSU-Chef geht davon aus, dass dies reine Formsache sein wird.

Oliver Becher will nach eigenen Angaben im Falle seiner Wahl „die gute Politik" der vergangenen Jahre fortsetzen. Viele wichtige Einrichtungen seien in Neusorg vorhanden und sogar fußläufig erreichbar. Trotzdem gebe es natürlich neue Aufgaben. Die Kläranlage müsse zum Beispiel modernisiert und die ärztliche Versorgung, auch durch eine weitere Belebung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), erhalten und gestärkt werden, erzählt er.

Oliver Becher ist 50 Jahre alt, in Kemnath geboren, Vater von zwei erwachsenen Töchtern und ein waschechter Neusorger. Begonnen hat er sein politisches Engagement als Jugendbeauftragter. Acht Jahre lang - von 2005 bis 2013 - hat er dieses Amt bekleidet. Er sitzt mittlerweile die zweite Wahlperiode im Gemeinderat. Das erste Mal war er von 2008 bis 2014 Gemeinderat. Bei der nächsten Wahl verfehlte er knapp den Einzug ins Rathausgremium. 2020 wurde er erneut zum Gemeinderat gewählt und ist seitdem auch Zweiter Bürgermeister.

In vielen Vereinen aktiv

Der Wunschkandidat der CSU ist in vielen Vereinen im Ort Mitglied und hat auch schon Wahlkampferfahrung. 2020 war Oliver Becher bereits Spitzenkandidat der CSU, stand jedoch gegen Amtsinhaber Peter König auf verlorenem Posten und kam auf nicht ganz 20 Prozent der gültigen Stimmen.

Becher wäre nach eigener Auskunft auch gegen den Amtsinhaber noch einmal angetreten, aber nun seien die Chancen auf einen Wahlsieg natürlich ungleich größer geworden, sagt er. Als Zweiter Bürgermeister und Gemeinderat bringe er viel Vorwissen mit, um seine Heimatgemeinde weiter nach vorn zu bringen, erklärt Oliver Becher am Telefon. Und die Kommunalpolitik mache ihm einfach unheimlich viel Spaß. „Das ist der Bereich der Politik, in dem du am meisten bewegen kannst." Zudem gebe es im Gemeinderat Neusorg fraktionsübergreifend ein gutes Miteinander.

In Notaufnahme beschäftigt

Beruflich ist der Wunschkandidat der CSU in der Notaufnahme des Klinikums Bayreuth GmbH beschäftigt. Nach dem Besuch der Volksschule in Neusorg legte er an der Staatlichen Realschule Kemnath seine Mittlere Reife ab, erwarb dann an der Berufsfachschule für Krankenpflege Tirschenreuth ein Examen als Krankenpfleger und ab- solvierte anschließend eine Krankenpflegeausbildung in den Krankenhäusern Tirschenreuth und Kemnath. Nach einigen Jahren auf der Interdisziplinären Intensivstation im Krankenhaus Hohe Warte in Bayreuth war er acht Jahre lang im ambulanten Intensivpflegedienst für heimbeatmete Kinder und Jugendliche in Untersteinach tätig.

Berufsbegleitend ließ er sich 2007/2008 zum Rettungsassistent ausbilden, erweiterte seine Fähigkeiten durch verschiedene Weiterbildungen. Außerdem sammelte er als Ausbilder und Dozent vielfältige Erfahrung im Gesundheitsbereich.

Auch im Vereinsleben von Neusorg ist er fest verankert. Er ist nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten im Sportverein, bei der Feuerwehr, dem BRK, den Helfern vor Ort und der CSU aktiv. Auch bei vielen anderen Vereinen, darunter Fischereiverein, Kapellenverein Schwarzenreuth, Fichtelgebirgsverein, KAB, Männergesangverein und Kolpingfamilie Riglasreuth, ist er dabei. Für CSU-Vorsitzenden Koller ist Oliver Becher genau der richtige Nachfolger für Peter König. Becher habe kommunalpolitische Erfahrung und ihn zeichneten Kompetenz, eine verbindliche und unaufgeregte Art sowie eine geerdete Grundhaltung aus. Als Fachkrankenpfleger für Notfallpflege in der Notfallaufnahme des Bayreuther Klinikums zeige er immer wieder, dass er verantwortungsbewusst sei und selbst in Stresssituationen überlegt und reflektiert handeln könne. Zudem sei Becher für Kreativität und Ideenreichtum bekannt. Er gehe auf die Menschen zu und höre ihnen aufmerksam zu.

Hauptamtlicher Bürgermeister

Das Amt des Bürgermeisters ist in Neusorg eine hauptamtliche Aufgabe. Das Rathaus im Ort ist gleichzeitig Sitz einer Verwaltungsgemeinschaft, der neben Neusorg auch die Nachbargemeinden Brand, Ebnath und Pullenreuth angehören. Neusorg ist mit rund 1950 Einwohnern die größte dieser vier Kommunen. Im Neusorger Gemeinderat gibt es derzeit drei Gruppierungen. CSU und SPD haben jeweils fünf Sitze und die Überparteiliche WähIergemeinschaft (ÜWG) zwei.

 

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